Was ist Long Covid? Etwa 10 % der Menschen nach SARS-CoV-2-Infektion weisen andauernde Symptome auf und eine nicht erfolgte Wiederherstellung des Gesundheitszustandes. Anhaltende Symptome bis zu drei Wochen nach der Infektion werden als Post-Acute-Covid bezeichnet. Der Ausdruck Long Covid / Long Hauler hat sich für Spätfolgen Wochen bzw. Monate nach einer SARS-CoV-2-Infektion durchgesetzt. Welche Symptome geben Betroffene an? Fatigue (schnelle Ermüdung), Atemnot, neurologisches Symptome, kognitive Dysfunktionen, Herzrasen, Depressionen, Husten und Müdigkeit stehen an erster Stelle. Nicht nur als Spätfolge nach schweren Verläufen, selbst nach milden Verläufen werden diese Symptome beobachtet. Ist das Nervensystem daran beteiligt? Die oben genannten Symptome entsprechen einer autonomen Dysfunktion ausgelöst durch infektiöse Ereignisse. Autonome Funktionsstörungen können das sympathische, parasympathische oder enterische Nervensystem betreffen. Es gibt vermehrt Hinweise, dass sich als Spätfolge ein posturales orthostatisches Tachykardie-Syndrom entwickelt. (Tachykardie = schneller anhaltender Herzrythmus mit starkem Herzschlag) In Verbindung dazu stehen Schwindel, Kopfschmerz, Fatigue und Sehstörungen. Wie äußert sich das Immunsystem bei Long-Covid? Mastzellen sind ein Teil der Immunabwehr und sind somit am Ablauf von Entzündungsreaktionen beteiligt. Bei einer Infektion aktivieren Viren die Mastzellen als Teil einer immunologischen Abwehrreaktion. Nach Abklingen der Erkrankung sinkt die Aktivität der Mastzellen auf das Ausgangsniveau zurück. Bei Long-COVID-PatientInnen scheint dies nicht der Fall zu sein. Hier hält die abnormale Aktivierung der Mastzellen an. Dies führt zu chronischen Symptomen mit kardiovaskulären, dermatologischen, gastrointestinalen, neurologischen und respiratorischen Beschwerden. Welche Beschwerden im Organsystem werden noch beobachtet? Herz- und Lungenbeschwerden sowie Symptome im Organbereich werden ebenfalls nach einer Infektion angegeben. Entzündungen ausgehend vom Virus am Herzmuskel bzw- beutel, Einschränkungen der Diffusionskapazität (= Durchlässigkeit der Lungenbläschen für Sauerstoff) in der Lunge bis hin zu Multiorganbeschwerden zeigen sich bei Long Covid. Was hilft bei Long-Covid Symptomen? Der Behandlungsansatz sollte ganzheitlich gesehen werden. Neben ärztlichen, therapeutischen und osteopathischen Interventionen ist die psychologische Gesprächstherapie ebenfalls sinnvoll. Symptome halten meist monatelang an. Betroffene benötigen ein stabiles Netz an Unterstützung. 1. Leichte Bewegung In meinem YouTube-Video verbinde ich leichte Übungen mit gezielten Atemtechniken. Führen Sie die Übungen in Ihrem Tempo aus. Respektieren Sie die Grenzen Ihres Körpers! 2. Frische Luft Die Sauerstoffversorgung ist essenziell zur Gesunderhaltung unseres Körper. Tägliche kurze Spaziergänge für Long-Covid-PatientInnen angepasst an das eigene Energieniveau sind sehr zu empfehlen. 3. Bauchatmung Das Zwerchfell steht in enger Verbindung zum Organsystem. Es unterstützt das Herz bei seiner Tätigkeit, massiert die Bauchorgane und hat eine positive Wirkung auf den N. Vagus (= Parasympathikus/Autonomes Nervensystem). Durch die Bauchatmung wird mehr Sauerstoff in das Körpersystem aufgenommen. Ein sehr positiver Ansatz ist, dass eine tiefe Bauchatmung den Körper entspannen lässt. Somit werden Heilungsprozesse im Körper angekurbelt. 4. Organgesundheit Das Mikrobiom steht in enger wechselseitiger Beziehung zu verschiedenen Kommunikationsachsen des autonomen Nervensystems. Es lohnt sich ein Blick auf die Darmflora. Eine probiotische Intervention mit einem Multistamm-Präparat mindert das Risiko für respiratorische Komplikationen, wenn PatientInnen mit Antibiotika behandelt wurden. In Studien konnte im Mikrobiom von Covid-19-PatientInnen geringere Anteile von immunmodulierenden Bakterien (zB Bifidobakterien) nachgewiesen werden. Es verdichtet sich der Verdacht, dass eine Dysbiose auch bei Long Covid eine Rolle spielen könnte. 5. Entspannung fördern Chronischer Stress löst Entzündungsreaktionen im Körper aus. Um das autonome Nervensystem sowie kardiovaskuläre, dermatologische, gastrointestinale, neurologische und respiratorische Vorgänge im Körper zu unterstützen, bieten sich entspannungsfördernde Maßnahmen an. Entspannende Musik, Lachen, optimistische Gespräche, Dehnung, Wärme und angenehme Gerüche fördern Heilungsprozesse im Körper.
0 Comments
Zum Schluss folgen die Arme und das Gesicht.
Diese Morgenroutine nimmt ca. 3-5 min in Anspruch. 5x pro Woche - eine tolle Möglichkeit deine Gesundheit langfristig zu erhalten! Viel Spaß beim täglichen Kältetraining! ![]() Warum empfehle ich jeder Frau dieses Buch? Durch meine jahrelangen Erfahrungen im Sport, Mitgliedschaften in Vereinen (Volleyball, Triathlon), Auspowern und Vergleiche ziehen zu männlichen Trainingskollegen kenne ich meinen Körper sehr gut. Dachte ich! Bis zu dem Zeitpunkt als ich das Buch „Roar“ von Dr. Stacy Sims in den Händen hielt. Wenn ich meine Leistung voll abrufen konnte, hatte ich ein tolles Körpergefühl. Sobald ich „schlechte“ Training hatte, schob ich es auf den Stress, auf die muskuläre Dysbalance usw. dachte dabei aber nicht an meinen Hormonshaushalt bzw. Zyklus! Interessant, wie vielen Frauen geht es noch so?! ![]() Die Autorin Dr. Stacy Sims ist Übungsphysiologin und Ernährungs-wissenschafterin in Neuseeland, spezialisiert auf geschlechtsspezifische Unterschiede in Bezug auf Hitze- und / oder Höhenstress, Erholung, Genetik und Ernährung. Sie schrieb ein Buch mit der stimmigen Aussage „Frauen sind keine kleinen Männer“. Sie selbst war Triathletin (Iron-Man Championship in Kona/Hawaii) und endete in einem Rennen im medizinischen Zelt mit einem Elektrolytstörung bei einer zu niedrigen Natriumkonzentration im Blut. Eine Folge dieser Störung ist Kopfschmerz durch Hirnschwellung. Durch Gespräche mit anderen Teilnehmerinnen bemerkte sie, dass besonders Frauen, die kurz vor ihrer Periode standen und somit einen erhöhten Hormonspiegel zeigten, durch die extreme Belastung des Wettkampfes mit Hitze diese Störung des Elektrolythaushaltes zeigten. Physiologischer Unterschied Frau : Mann Der Körper einer Frau ist zierlicher als der eines Mannes. Wir besitzen kleinere Organe wie Herz (in Folge dessen kleineres Herzvolumen) und Lunge (25-30 % weniger Kapazität im Vergleich zu einer männlichen Lunge). Frauen haben ca. 30 % weniger Herzzeitvolumen als Männer und zeigen einer verringerte Sauerstofftransportkapazität des Blutes. Das heißt: Frauen müssen vermehrt Atmen, um ihre Muskeln ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Das Zwerchfell und die Atemmuskulatur müssen stärker arbeiten und verbrauchen somit einen Großteil der Energie. Zudem begünstigt Testosteron bei Männern die Bildung von roten Blutkörperchen, welche vermehrt Sauerstoff zu den arbeitenden Muskeln bringen. Deren Muskeln werden besser versorgt! Hormonhaushalt während deines Zyklus Hormone steuern viele Vorgänge in unserem Körper. Sie sind Boten zwischen Organen und Gehirn, leiten das Hungergefühl ein, informieren wenn Schlaf benötigt wird und sind für Emotionen zuständig. Der Menstruationszyklus beeinflusst somit direkt das Training und die Leistung von Athletinnen. In der 1. Hälfte des Zyklus (mit dem Start der Menstruation) fühlen sich harte Trainingseinheiten leichter an und der Körper regeneriert schneller. In der 2. Hälfte des Zyklus (Lutealphase) steigen das Östrogen und Progesteron an. Fünf Tage vor der Blutung erreichen sie ihr höchstes Level. Es ist wichtig zu erkennen, dass in der prämenstruellen Phase mehr Kalorien vom Körper verbraucht werden. Studien zeigten 5-10 % Steigerung des Stoffwechsels. Das bedeutet 100-200 zusätzliche Kalorien, die aufgenommen werden müssen. In dieser Phase könnte es sein, dass sich deine Kleidung etwas enger anfühlt, da der Körper durch den erhöhten Spiegel von Östrogen und Progesteron die Flüssigkeit zurückhält. Ebenso werden die Gefäße etwas verengt, wobei der Blutdruck erhöht wird. Aldosteron wird ausgeschüttet und verringert das Blutvolumen, somit verringert sich das Herzzeitvolumen und in Folge dessen der Blutdruck. Diese Hormonausschüttung stellt somit nicht nur ein erhebliches Problem für die Skinny Jeans dar, sondern auch für die sportliche Leitung. Das verringerte Blutvolumen wird dickflüssiger - weniger Blut wird ins Herz gepumpt – somit fühlen sich die Übungen viel stärker an! Besonders in der Prämenstruellen Phase ist es vorteilhaft, die Regenerationswoche auf diese Phase zu legen und reichlich Kohlenhydrate zu sich zu nehmen. Der Körper braucht physiologisch mehr Energie. Mit dem Buch möchte die Neuseeländerin Frauen ermutigen, dass sie durch das Wissen über die optimale Fitness und Ernährung dem männlichen Gegenüber im gleichen Feld konkurrieren können. Frauen haben einen größeren Vorteil in der Welt des Ausdauersports und in den Bergen. Strong is the new sexy ![]() Stacy Sims möchte Frauen ermutigen Gewicht zu heben, um nicht nur schneller zu werden, sondern auf präventiv auf den Bewegungsapparat zu wirken. Starke Muskeln zu formen für mehr Kraft und Ausdauer! Im Alter von 30 Jahren baut der Mensch Muskelmasse ab. Östrogen stoppt anaboles (aufbauendes) Muskelwachstum und Progesteron fördert Katabolismus (Abbau) – somit ist es härter für Damen Muskeln aufzubauen, aber es ist nicht unmöglich!! Das heißt: Du musst hart trainieren! Dafür reicht Ausdauertraining aber nicht. Die einzige Möglichkeit ist: Krafttraining, Krafttraining, Krafttraining! Schwere Gewichte zu heben stimuliert das neuromuskuläre System, festigt die Knochen, aktiviert alle Muskelfasern und beugt Verletzungen vor. Starke Muskeln gewährleisten mehr Tempo (beim Laufen, Rad fahren etc.). Dr. Stacy Sims empfiehlt 2-3 Sessions pro Woche, schwere Gewichte, 2 oder 3 Durchgänge mit 10 Wiederholungen. Zeitfenster von 30 Minuten Nach dem Training empfiehlt die Autorin innerhalb von 30 Minuten (bei Männern innerhalb mehrerer Stunden) Protein (reich an Leucin) und Kohlenhydrate zu sich zu nehmen. Diese „Bausteine“ helfen dem Körper für die Reparatur und Aufbau der Muskeln, vermeiden Entzündungen und unterstützen das Immunsystem! Die offizielle Meinung nach dem Sport nichts zu essen, um Fett zu verbrennen wiederlegt Dr. Sims. Das Gegenteil passiert:
Pille bei Muskelaufbau: Ja oder Nein? Pillen, die auf Östrogen und Progesteron-Basis laufen, heben die hohe hormonelle Ausschüttung in der Lutealen Phase erneut an. Dadurch fühlt sich das Training in dieser Phase noch stärker an! Diese Pillen haben einen Effekt auf die Muskelfaser und -kraft. Studien zeigten bei Frauen ohne Pille eine 40-60 %ige Steigerung der Muskelmasse im Training im Vergleich zu Frauen, die die Pille regelmäßig einnahmen. Regeneriere richtig! Hartes Training ist das Eine – Regeneration ist das andere – welches oft übersehen wird! Hier einige Tipps der Expertin: - Cooldown/richtiges Abkühlen: Frauen haben weniger arteriellen Blutdruck, darum ist ein Cooldown (schnelles Abkühlen nach dem Sport) immens wichtig, um die nötigen Nährstoffe in den Muskel zu bringen. Nach der Übungseinheit brauchen Frauen länger, um ihre Körpertemperatur zu senken. Blut wird zur Haut transportiert, um Hitze auszulagern, anstatt Blut in die Muskeln fließen zu lassen. Weniger Blut in den Muskeln lässt Stoffwechselabfall im Muskel zurück und erhöht somit Entzündungen. Durch Abkühlen mit Wasser bringt die Frau das Blut zurück in die Muskeln. - Aktive Regeneration: Wenn frau sich am nächsten Tag nach dem Training schwer und ausgelaugt fühlt, ist es sinnvoll eine aktive leichte Regeneration in Form von Spazieren gehen oder Yoga (max. 1 h) auszuführen. Ziel ist hier, die Durchblutung zu fördern, Abfallprodukte im Muskel zu beseitigen und somit die Regeneration zu fördern. Massage oder EMS-Geräte fallen ebenso in die aktive Regeneration. - Kompressionsstrümpfe: Eines der einfachsten und effektivsten Mittel zur Regeneration sind Kompressionssocken. Abfallprodukte werden im Muskel entsorgt und Nährstoffe und Sauerstoff wird für die Regeneration freigestellt. Somit verschwinden Schwellung, Müdigkeit und Muskelkater. Einfach Kompressionsstrümpfe innerhalb 30 min nach dem Training anziehen! Ebenso können sie auch nächsten Tag getragen werden! |
VortragendeMelanie Pevny, BSc. Veröffentlichung
February 2022
Kategorie |